
Two young people tell you why they prefer to live in the countryside. With vocabulary German – English and audio recordings.
Easy texts in German (A2)
Leben auf dem Land (Living in the countryside)
Do you prefer to learn German offline? You can download the audio recordings as mp3 files and both texts as a PDF file with additional exercises in our subscriber library.
Susanne, 23 Jahre alt
Ich wohne in einem Dorf mit etwa 1000 Einwohnern und arbeite in der nächstgrößeren Stadt. Als Teenager wollte ich immer weg und in eine Großstadt ziehen.
Nach der Schule wollte ich eine Ausbildung im Büro machen. Ich habe mich hier in der Nähe beworben und auch in großen Städten wie Köln, Hamburg oder Berlin. Ich habe zwei Stellenangebote bekommen: hier in der Nähe und in Köln. Köln liegt etwa 200 km entfernt. Plötzlich hatte ich Angst. Ich kenne niemanden in Köln, Wohnungen sind teuer und schwierig zu finden. Meine beste Freundin hatte auch einen Ausbildungsplatz in der nächstgrößeren Stadt gefunden. Tja, also habe ich die Stelle in der Nähe akzeptiert und bin sehr glücklich damit.
Ich wohne noch bei meinen Eltern. Sie haben ein großes Haus und ich bezahle nur eine kleine Miete für die Wohnung dort. Ich habe zwei Zimmer, ein Badezimmer, eine kleine Küche und natürlich bin ich oft im Garten. Außerdem habe ich ein Auto und mein Freund wohnt in der Nähe von meiner Arbeit. Manchmal bleibe ich am Wochenende bei ihm oder er kommt zu mir.
Auf dem Land brauche ich weniger Geld als in der Stadt. Deshalb kann ich öfter in Urlaub fahren oder mir Kleidung oder andere Dinge kaufen. Mein Freund und ich gehen manchmal ins Restaurant, aber ich koche sehr gerne und wir mögen beide keine Partys. Hier geht es uns beiden besser. Ich denke auch, dass das Leben auf dem Land und in Kleinstädten gesünder ist. Weniger Stress und eine bessere Luft.
Susanne erzählt – Listen to the audio

das Dorf, village
der Einwohner, inhabitant
die Ausbildung, vocational training
sich bewerben, to apply (for a job)
das Stellenangebot, job offer
Angst haben, to be afraid
die Miete, rent
außerdem, apart from that
öfter, more often
gesünder, healthier
Fabian, 31 Jahre
Ich komme aus einem Dorf mit 500 Einwohnern. Meine Eltern haben einen Bauernhof, Hühner, Gänse, Gemüse, ein bisschen Obst. Sie haben nie viel verdient und wollten, dass meine Geschwister und ich in die Stadt gehen. Ich bin der Jüngste. Mein Bruder ist Rechtsanwalt und lebt in München. Meine Schwester ist Marketingexpertin und arbeitet momentan in London.
Ich wollte immer auf dem Land bleiben, aber zum Studium bin ich in die Stadt gegangen. Dort habe ich Landwirtschaft und Tourismus studiert. Seit drei Jahren bin ich zurück im Dorf.
Unser Haus ist groß. Früher haben dort bis zu 20 Menschen gewohnt. Jetzt haben wir vier Gästezimmer. Die Leute kommen aus der Stadt, um sich zu erholen oder zu wandern. Wir haben jetzt auch einen Hofladen. Dort verkaufen wir unsere Produkte. Meine Schwester macht das Marketing und sie kann das sehr gut. Deshalb kommen jetzt sogar Leute aus der Stadt, um unsere Produkte zu kaufen.
Nächstes Jahr möchte ich gerne einen Laden in Augsburg eröffnen. Ich glaube, dass viele Menschen heute nicht mehr anonym einkaufen wollen. Ich habe viele Pläne und denke, dass Landwirtschaft und Tourismus gut zusammen passen. Meine Eltern waren erst skeptisch, aber wir verdienen jetzt schon viel mehr als früher.
Fabian erzählt – Listen to the audio:

der Bauernhof, farm
die Gans, goose
verdienen, to earn money (auch: to deserve)
der Rechtsanwalt, lawyer
die Landwirtschaft, agriculture
sich erholen, to relax
der Hofladen, farm shop
einen Laden eröffnen, to open a shop