
Ein Sommer in Heidelberg
A captivating story about two young women whose lives turn up-side-down after the mother of one of them has an accident. Key vocabulary German – English will make it easy for you to understand and follow the storyline.
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Ein Sommer in Heidelberg - Probekapitel
Here’s the complete first chapter of “Ein Sommer in Heidelberg” including all comprehension questions, exercises and the audio recordings. You’ll find the complete key vocabulary German – English at the beginning. It’s like that with the Kindle book while the paperback has small chunks of vocabulary at the bottom of each page. Enjoy reading and just hit the “BUY” button if you’d like to know how the story continues. And if you’d like to know how the story came into being, you can read the “Behind the Scenes” article I wrote a while ago.
Vokabeln
- erfolgreich, successful
- veröffentlichen, to publish
- ursprünglich, originally
- auf Anhieb, immediately
- sich anfreunden, to make friends
- startklar, ready
- die Führung, guided tour
- das Durchgangszimmer, room with two doors
- aufteilen, to divide/split
- das Dachgeschoss, attic
- das Muster, pattern
- sich den Lebensunterhalt verdienen, to earn one’s living
- offenbar, obviously
- der Ehrgeiz, ambition
- gewissermaßen, to a certain exten
- unternehmerisch denken, to think like an entrepreneur
- stattdessen, instead
- der Alptraum, nightmare
- erstaunt, surprised
- die Besprechung, meeting
- restlich, remaining
- die Einrichtung, equipment, furniture
- die Rücklagen, savings
- erben, to inherit
- der Umbau, renovation/rebuilding
- die Einnahmen, earnings
- eine Entscheidung treffen, to make a decision
- unter Druck setzen, to put pressure on
- bereuen, to regret
- kündigen, to cancel (a contract)
- stecken, to put
- der Knall, a very loud noise
Kapitel 1: Der Unfall
Audio:
Thomas saß im „Floripa“ und arbeitete an seinem neuen Buch. Der erfolgreiche Schriftsteller hatte bereits zwei Bestseller-Romane veröffentlicht. Er kam ursprünglich aus Hamburg, wo er eine kleine Wohnung besaß, mietete aber zum Schreiben gerne ein Zimmer in einer kleinen Stadt und arbeitete von Cafés aus. In Heidelberg war er seit zwei Monaten und hatte sich auf Anhieb in das „Floripa“ verliebt. Daher kam er nun jeden Tag und hatte sich mit Anna angefreundet. Sie hatte ihm ihre Lebensgeschichte erzählt und auch von ihren Träumen, noch mehr von der Welt kennenzulernen. Jedes Jahr im Oktober schloss sie das „Floripa“ für zwei Wochen und bereiste ein neues Land.
Als ihre Kinder noch klein waren, waren sie nur innerhalb Europas in Urlaub gefahren, aber in den letzten Jahren hatte Anna auch so exotische Länder wie Tansania, Kambodscha und Bolivien bereist.
Sie hatte Thomas erzählt, dass sie gerne mehr unterwegs sein würde und daran dachte, dass „Floripa“ zu verkaufen. Thomas hatte eine andere Idee und heute wollte Anna ihm den Rest des Hauses zeigen.
Da kam Anna auch schon auf ihn zu.
– Startklar für die Führung? – fragte sie.
– Natürlich. Ich bin gespannt.
Sie führte ihn durch die Küche ins Treppenhaus.
– So, hier ist der erste Stock. Hier wohne ich. Eigentlich ist die Wohnung zu groß für eine Person.
Thomas schaute sich interessiert um. Es war so, wie sie es ihm schon erzählt hatte. Die Wohnung hatte fünf Zimmer, eine Küche und zwei Badezimmer. Keines der Zimmer war ein Durchgangszimmer. Ideal.
– Und die Wohnung im zweiten Stock ist genauso aufgeteilt? – fragte er.
– Ja, genau. Sie war immer vermietet. Schon, als meine Eltern noch lebten. Wie ich dir erzählt haben, ziehen die jetzigen Mieter Ende des Monats aus. Es wäre kein Problem, neue Mieter zu finden, aber du weißt, dass ich überlege, alles zu verkaufen, nicht nur das Café.
Thomas nickte. – Ja, das hast du gesagt.
Anna führte ihn ins Dachgeschoss. – Wow. – Thomas war sprachlos. Vor ihm erstreckte sich ein einziger heller Raum mit Dachfenstern, durch die die Sonne schien. Die Wände hatte jemand in bunten Farben und mit exotischen Mustern bemalt. Auch in dem Raum selber standen diverse fertige und halbfertige Bilder.
Anna lächelte. – Das war das Atelier meiner Mutter. Sie wurde als Kind deutscher Eltern in Mexiko geboren. Als sie 14 Jahre alt war, ist die Familie zurück nach Deutschland gegangen, aber meine Mutter hat Zeit ihres Lebens die Farben und die Kultur Mexikos geliebt. Wie du siehst, war sie Malerin. Meine Tochter Melanie ist ihr sehr ähnlich. Auch sie hat eine Weile hier gearbeitet, bevor sie nach Berlin gegangen ist. Im Gegensatz zu Melanie musste meine Mutter sich allerdings nie ihren Lebensunterhalt mit der Malerei verdienen. Sie hat zwar Bilder verkauft, aber mein Vater hat immer sehr gut verdient. Das Haus wurde von seinen Großeltern im 19. Jahrhundert gebaut. Sie waren eine erfolgreiche Unternehmerfamilie.
– Dann kommst du offenbar eher nach deinem Vater. – meinte Thomas.
– Ja, wahrscheinlich. Aber als junges Mädchen hatte ich wenig Ehrgeiz. Ich wollte heiraten und eine Familie haben. Erst, nachdem mein Mann mich verlassen hatte und kurz danach meine Eltern starben, bin ich gewissermaßen aufgewacht und habe gemerkt, dass ich ähnlich unternehmerisch denken kann wie mein Vater.
– Genau. Du hättest ja genauso dieses Haus verkaufen und dir mit dem Geld ein schönes Leben machen können. Stattdessen hast du das „Floripa“ eröffnet.
– Ich glaube, ich brauchte damals einfach eine Aufgabe. Ich war plötzlich ganz alleine mit den Kindern und fühlte mich wie in einem Alptraum. – Sie lächelte Thomas an.
– Nun, das ist lange her. Lass uns wieder nach unten gehen und du erzählst mir, warum du wolltest, dass ich dir das ganze Haus zeige.
Die beiden gingen zurück ins Café und setzten sich an einen Tisch. Dort erklärte Thomas Anna seine Idee.
– Weißt du, was ein Coliving & Coworking Space ist?
– Um ehrlich zu sein, nein.
– Ok, pass auf. Du weißt ja, dass ich so oft und so lange im „Floripa“ sitze, weil ich an meinem Buch schreibe.
Anna grinste. – Klar, deshalb habe ich dich ja angesprochen, weil ich wissen wollte, was du machst.
– Genau. Also, es gibt immer mehr Menschen wie mich, die praktisch nur ihren Computer brauchen, um zu arbeiten und Geld zu verdienen. Nicht nur Schriftsteller, sondern zum Beispiel auch Programmierer oder Grafikdesigner. Und damit sie nicht die ganze Zeit alleine zu Hause vor dem Computer sitzen müssen, gehen sie oft in ein Café. Viele Café-Besitzer sind aber nicht so glücklich, wenn jemand stundenlang einen Tisch besetzt und nur einen Cappuccino trinkt. Die Alternative ist ein Coworking Space. Dort mietest du für einige Tage, Wochen oder Monate einen Schreibtisch.
– Willst du aus meinem Café einen Coworking Space machen? – Anna schaute ihn erstaunt an.
– Nein, nein. – Thomas lachte.
Er erklärte Anna, dass das Café bleiben sollte, wie es war, aber das Atelier im Dachgeschoss wäre sehr gut als Coworking Space geeignet. Im zweiten Stock könnte man zudem die beiden kleinsten Zimmer für Besprechungen und längere Telefongespräche reservieren. Die restlichen drei Zimmer sowie vier Zimmer im ersten Stock wären der Coliving-Bereich.
– Das bedeutet, dass du die Zimmer für einige Wochen oder Monate vermietest und der Mietpreis beinhaltet den Zugang zum Coworking Space. Du selber behältst ein Zimmer und ein Badezimmer in deiner Wohnung. Da du vorhast, viel zu reisen, brauchst du nicht die komplette Wohnung.
– Hm, ich weiß nicht, ob ich fremde Menschen in meiner Wohnung haben möchte. – meinte Anna.
– Außerdem kostet die Einrichtung von solch einem Coworking Space ja auch Geld. Ich habe zwar ein paar Rücklagen, aber ich glaube nicht, dass das reichen wird.
– Da komme ich ins Spiel. – meinte Thomas. Ich habe vor einigen Monaten eine größere Summe geerbt. Ich übernehme die Kosten für den Umbau und wir teilen die Einnahmen. Ich werde dein Partner.
Anna schaute ihn etwas skeptisch an.
– Wir kennen uns erst seit zwei Monaten. – meinte sie.
– Ja, ich weiß. Es ist ja auch bisher nur eine Idee. Ich bitte dich nur darum, dass du darüber nachdenkst. Ich werde sicherlich noch vier bis fünf Monate brauchen, bis ich mein Buch fertig habe. Solange werde ich die meiste Zeit hier in Heidelberg sein.
– Na, ich kann die Wohnung im zweiten Stock aber nicht bis Ende des Jahres leer stehen lassen. Ich brauche die Mieteinnahmen. – meinte Anna.
– Dann musst du halt schneller eine Entscheidung treffen. – lachte Thomas.
– Pass auf, ich will dich nicht unter Druck setzen, aber ich denke einfach, dass es für uns beide eine tolle Sache wäre.
– Gut, ich denke darüber nach. Vor 28 Jahren habe ich auch innerhalb von wenigen Tagen eine Entscheidung getroffen, die ich nicht bereut habe. Warum sollte das nicht noch einmal funktionieren. Wir sprechen nächste Woche nochmal, ok?
– Hört sich super an.
Anna ging nachdenklich in die Küche. Sie hatte Thomas nicht gesagt, dass sie schon vor 28 Jahren sehr viel Panik gehabt habe und jetzt war sie viel älter. Seit einem Jahr überlegte sie, wie ihr weiteres Leben aussehen sollte und hatte bisher keine Entscheidung treffen können. Als ihre Mieter vor zwei Monaten gekündigt hatten, hatte sie gedacht, dass es jetzt einfach werden würde. Ja, sie brauchte die Mieteinnahmen, aber es war nicht so dringend, wie sie es Thomas gegenüber dargestellt hatte. Das Café lief gut, gerade jetzt im Sommer, wo sie auch den Gartenbereich nutzen konnte. Trotzdem musste sie eine Entscheidung treffen. Aber erst einmal musste sie einkaufen. Anna steckte den Einkaufszettel, den sie am Morgen geschrieben hatte, in ihre Tasche und holte ihr Fahrrad. Wie immer wollte sie zum Einkaufszentrum in Rohrbach Süd fahren. Der Tag war wunderschön und Anna genoss die Fahrt. Bis es plötzlich einen Knall gab und alles um sie herum dunkel wurde.
Zusammenfassung
Die Café-Besitzerin Anna zeigt dem Schriftsteller Thomas ihr Haus. Eigentlich überlegt Anna, ob sie das Haus verkaufen soll, aber Thomas schlägt ihr vor, es in einen Coliving & Coworking Space umzuwandeln. Anna will darüber nachdenken. Auf dem Weg zum Supermarkt hat sie dann einen Unfall.
Textverständnis
Lies dir die folgenden Aussagen durch und entscheide, ob sie richtig oder falsch sind. Korrigiere die falschen Aussagen.
Die Lösungen zu allen Aufgaben findest du ganz unten auf der Seite.
- Thomas kommt regelmäßig ins Café “Floripa”, um dort zu arbeiten.
- Im Sommer ist das Café geschlossen, weil Anna Urlaub macht.
- In der Zukunft möchte Anna weniger reisen.
- Annas Wohnung hat keine Durchgangszimmer.
- Im zweiten Stock wohnt momentan niemand.
- Das Dachgeschoss war früher das Atelier von Annas Mutter.
- Annas Mutter war Mexikanerin.
- Annas Mutter hat mit ihren Bildern viel Geld verdient.
- Thomas erklärt Anna, was ein Coliving & Coworking Space ist.
- Thomas will Annas Haus kaufen.
- Thomas und Anna kennen sich seit zwei Monaten.
- Anna möchte über Thomas’ Idee nachdenken.
Wortschatz
Ergänze den Text mit folgenden Wörtern aus der Vokabelliste:
vorgeschlagen | Dachgeschoss | erfolgreiche | Durchgangszimmer | gewinnbringend | ursprünglich | kündigen | Einnahmen | Lebensunterhalt …. verdient | angefreundet | geerbt
Melanies Partnerin Karen kommt (1)______________ aus den USA, aber sie wohnt bereits seit sechs Jahren in Berlin. Die beiden Frauen hatten sich zunächst (2)_________________, waren dann aber schnell ein Paar geworden. Karen ist eine (3)_______________ Fotografin, während Melanie sich ihren (4a)________________ mit Malen (4b)_________________. Karen und Melanie wohnen im (5)__________________ eines vierstöckigen Hauses in Berlin-Kreuzberg. Ihr Wohnzimmer ist ein (6)__________________, eine Tür führt zum Flur und die andere zu ihrem Schlafzimmer. Letztes Jahr hatte Karen eine größere Summe von einer verstorbenen Tante in den USA (7)______________ und Melanie (8)_________________, den Mietvertrag zu (9)_________________ und eine Wohnung zu kaufen, aber Melanie wollte nicht umziehen. Deshalb investierte Karen das Geld (10)________________ in Aktien und freut sich jetzt über die zusätzlichen (11)_______________ aus den Aktien.
Grammatik
Ergänze eine passende Präposition:
Anna und Thomas gehen (1)____ Annas Wohnung. (2)______ dem langen Flur aus gehen fünf Zimmer ab. Thomas gefällt die Aufteilung der Wohnung. Er möchte Annas Haus gerne (3)________ einen Coliving & Coworking Space umwandeln. Anna ist skeptisch und möchte sich nicht (4)_________ Druck setzen lassen. Sie verspricht Thomas aber, (5)_______ seinen Vorschlag nachzudenken. Thomas findet besonders das Dachgeschoss faszinierend. Es ist ein einziger heller Raum, (6)____ dem Annas Mutter früher gemalt hat. Thomas möchte (7)dar______ einen Coworking Space machen. Anna erzählt ihm (8)______ ihrer Familie. Ihre Großeltern sind (9)_______ Deutschland (10)________ Mexiko ausgewandert. Dort ist Annas Mutter aufgewachsen und war daher ihr ganzes Leben lang fasziniert (11)______ der Kultur und den Farben Mexikos. (12)_______ der Besichtigung des Hauses will Thomas weiterarbeiten und Anna macht sich (13)_____ den Weg (14)_____ Supermarkt, um einzukaufen.
Seit 4 Jahre lerne ich intensiv Deutsch, bin fast schon Niveaustufe C1, aber dieses Buch hat mir auch viel Neues beigebracht. Mir haben die authentischen Vokabeln, die vielfältige Übungen und zahlreichen Redewendungen enorm gefallen. Das Buch bietet auch eine spannende Story, daher ist es ein echter 'page-turner'. Ich empfehle es herzlich für fast jede Niveaustufe!
Liza László
Hungary
Lösungen
Textverständnis: 1. richtig 2. falsch, Im Oktober ist das Café für zwei Wochen geschlossen. 3. falsch, In der Zukunft möchte Anna mehr reisen. 4. richtig 5. falsch, Die Wohnung im zweiten Stock ist bis Ende des Monats vermietet. 6. richtig 7. falsch, Die Eltern von Annas Mutter waren Deutsche und haben in Mexiko gelebt. 8. falsch, Annas Vater hat viel Geld verdient. 9. richtig 10. falsch, Thomas möchte, dass Anna seine Geschäftspartnerin wird. 11. richtig 12. richtig.
Wortschatz: (1) ursprünglich, (2) angefreundet, (3) erfolgreiche, (4a) Lebensunterhalt, (4b) verdient, (5) Dachgeschoss, (6) Durchgangszimmer, (7) geerbt, (8) vorgeschlagen, (9) kündigen, (10) stattdessen, (11) Einnahmen
Grammatik: (1) in, (2) Von, (3) in, (4) unter, (5) über, (6) in, (7) aus, (8) von, (9) von, (10) nach, (11) von, (12) Nach, (13) auf, (14) zum